Montag, 30. September 2013

Jetzt geht's los!


So ich bin jetzt endlich umgezogen. Leider hat das mit der Wohnung mit der Sauna nicht geklappt. Denn hier bracht man eine Registriernummer, um uns Ausländer aufzunehmen. In unserem Distrikt, der etwas außerhalb liegt, hat aber so gut wie kein Vermieter diese und es dauert mehrere Monate, bis man sie erhält. Somit sind wir jetzt für das Jahr in einem Hotel gelandet :) Am Anfang war ich nicht ganz so überzeugt, weil ich mich eigentlich auf eine WG mit Julius gefreut hatte. Aber mittlerweile denke ich mir: Wann wird man schon das nächste Mal für ein Jahr im Hotel wohnen :) Und es ist zwar ein Hotel, aber ein Familienunternehmen, sodass es doch recht gemütlich hier ist. Da die Familie auch hier wohnt, dürfen wir die Küche mitbenutzen. Und am ersten Abend wurden wir von ihnen zu einem Willkommensessen eingeladen. Das war super schön. Zwar können die alle eigentlich kein Englisch, aber das ist ein noch größerer Ansporn Vietnamesisch zu lernen und ich freu mich schon drauf, wenn wir uns richtig verständigen und mit ihnen kochen können! :)

Das Hotel


Das ist mein Zimmer mit Balkon. 

Der Blick vom meinem Balkon.

Das Bad.

Der Blick von unserer Dachterrasse. Am ersten Tag hat hier endlich mal die Sonne geschienen und es schien fast wieder so, als würden wir auch hier freundlich von ihr begrüßt :)

Hier ist es auch nicht ganz so laut und voll, wie im Zentrum der Stadt und es ist auch deutlich grüner, wie man sieht. Das gefällt mir sehr gut. Außerdem sind wir wirklich nur unter Vietnamesen und ich hoffe wir lernen bald einige von ihnen kennen.

Also im Moment fallen wir schon noch etwas auf und werden häufig lange angeguckt. So wie bei diesem Essen auch unbedingt ein Foto von uns gemacht werden musste. Aber das ist wirklich immer lieb und nett gemeint. Und weil es bei uns direkt um die Ecke ist, werden wir dort bestimmt noch öfter hingehen und sie irgendwann genauer kennen :) 

Ach und seit zwei Tagen arbeite ich jetzt auch. Bis jetzt gefällt es mir sehr gut. Wir fangen immer um 8 Uhr an und dann geht es erstmal los mit Physiotherapie mit den etwas jüngeren Kindern. Das Kinderheim ist nämlich auf zwei Etagen aufgeteilt, unten sind die Kinder, die schon etwas älter sind und auch mehr können und oben dann die kleineren. Der Behinderungsgrad ist ganz unterschiedlich. Bei der Physiotherapie haben die Kinder so Art Schienen für die Beine, die ihnen helfen sollen, das Gehen zu lernen. Und dann gibt es noch Massagemaschienen oder Stangen an denen gelaufen wird oder Stretching etc. Nach der Physiotherapie gibt es gegen 10 Mittagessen. Da heißt es dann füttern und danach ins Bett bringen. Wir essen anschließend mit den anderen Mitarbeitern immer zusammen. Und auch wir haben 2 Stunden Mittagspause, in denen ich meist Vietnamesisch lerne und dann auch ein Ründchen schlafe. Und danach geht das ganze wieder von vorne los: Physiotherapie, füttern und ins Bett bringen bis wir dann so gegen 5 uns auf den Weg nach Hause machen. Im Moment ist es noch etwas schwer alle Namen der 20 Kinder zu können und zu wissen, wer was kann und mit wem man welche Übung machen kann. Dadurch albert man öfter nur mit den Kindern rum. Aber manche fragen auch schon nach einem und bei einem Kind war es sogar so, dass es von zwei Schwestern nicht gefüttert werden wollte, sondern nach mir gefragt hat. Ich glaube, je besser man die Kinder kennen lernt, desto schöner wird es!




Montag, 23. September 2013

Wahlparty

Zwar bin ich gerade in Ho Chi Minh City, das heißt aber nicht, dass man hier nicht wählen kann :)
Über einen anderen Freiwilligen aus Deutschland (Max), der beim Goethe Institut arbeitet, haben wir von einer Wahlparty erfahren. Organisiert wurde die Party vom Generalkonsulat. Und da ich vorher ja per Briefwahl gewählt hatte, wollte ich die Wahl natürlich auch verfolgen. Als wir in dem italienischen Restaurant angekommen sind, war ich ganz schon überrascht. Das Ganze war recht groß aufgezogen.
Das Lokal war rundum geschmückt mit Kreppband und Luftballons und Fahnen in Deutschlandfarben. Es gab ein kostenloses Buffet mit typisch deutschem Essen, also Kartoffelsalat, Frikadellen, Schnitzel etc. und sogar dunkles Brot. Irgendwie hat es auch gut getan, nochmal deutsches Essen zu sich zu nehmen, denn manche Sachen aus Deutschland vermisst man schon. Brot zum Beispiel gibt es hier kaum und erst recht nicht dunkles. Irgendwann wurde dann auch noch Gulasch mit Laugengebäck gebracht. Und zu trinken gab es Bitburger und Wein, auch kostenlos.
Außer uns war keiner unter 30 und alle waren recht schick angezogen und irgendwie mit ihrer Firma oder Ähnlichem dort. Also ein bisschen aufgefallen sind wir dort schon. Trotzdem wurde man nach einer gewissen Zeit anerkannt und hat sich sogar mit einigen Leuten dort unterhalten.
Bis zu den ersten Hochrechnungen, wurde auch im bei uns nochmal gewählt und jeder hat seine Vermutung für die Stimmverteilung abgegeben. Die besten drei Tipps haben dann am Ende eine Kleinigkeit gewonnen.
Ja und so haben wir dann zumindest die Hochrechnungen der Wahl auf einer Leinwand verfolgt. Denn bei uns war es schon halb 12 als die erste Hochrechnung kam. Das endgültige Ergebnis habe ich dann heute morgen im Internet nachgeguckt. Aber auf jeden Fall war es ein sehr netter Abend :)
 
Das Bild ist leider ein bisschen unscharf, aber das einzige, was wir von gestern Abend hatten.

Sonntag, 22. September 2013

Unsere vorläufige Wohnung!

Im Moment wohnen Julius und ich noch in der WG von den anderen Freiwilligen unserer Organisation. Leider hat das mit der Wohnung mit der Sauna nicht geklappt, weil es irgendwie nicht möglich war uns als Ausländer dort anzumelden. Wir haben aber schon eine Alternative, die wir zwar noch nicht gesehen haben, die aber ganz schön sein soll und sogar noch etwas näher am Kinderheim. Da wir bis jetzt noch nicht umziehen konnten hat sich auch unser Arbeitsbeginn etwas nach hinten verschoben. Zur Zeit warten wir darauf, dass wir den Vertrag unterschreiben können und dann geht's los! :) 
 
Unser Haus. Wir wohnen im 10. Stock.

 
Das Wohnzimmer

 
Die Küche




Der Ausblick vom Balkon.
 

 
Unser erstes gemeinsames Kochen. Endlich haben wir Gas!

Freitag, 20. September 2013

 Essen!

Ich hab mich jetzt entschieden, meine ersten Eindrücke thematisch mit ein paar Bildern darzustellen. Los geht's mit dem Essen :)

 
Das Essen besteht hier hauptsächlich aus Reis und Nudeln. Aber das sind natürlich nicht die italienischen Nudeln, die wir kennen, sondern eben Glasnudeln, Reisnudeln etc. Dazu gibt es eigentlich immer Fleisch und etwas Gemüse. Oder man isst so eine Art Suppe, wie oben auf dem Bild, die sich Pho nennt,
 

 

Gegessen wir meistens mit Stächen, also komme ich als Stäbchenprofi wieder :) Ach und alles, was man kauft wird irgendwie immer in kleinen Plastiktüten verpackt, wie man auf dem Bild gut sehen kann. 

 
Das sind Sesamrollen in einem etwas schickeren Restaurant. Typisch für hier sind auch die vielen verscheiden Kräuter links, die man immer dazu bekommt. Und eine Soße darf meistens auch nicht fehlen.
 
 
Und so trinkt man hier den Kaffee. Oben wird heißes Wasser eingegossen und das läuft dann durch den Filter, bis der Kaffee unten raus kommt. Also eigentlich wie bei uns, nur irgendwie anders gebaut :) Man kann aber auch kalten Kaffee mit Eiswürfeln trinken oder mit Milch etc. Alle anderen Getränke werden hier nämlich mit Eiswürfeln serviert, auch das Bier :) Eigentlich soll man ja am Anfang keine Eiswürfel nehmen, da man nicht weiß, ob das Wasser vorher abgekocht wurde, aber bis jetzt geht's mir noch super :) Und was auch ganz praktisch ist, in fast allen Restaurants oder Cafes bekommt man Eistee gratis dazu, der immer wieder aufgefüllt wird.
 
 
Überall auf der Straße kann man essen kaufen. Dort wird gekocht oder einfach schon Fertiges verkauft, und zwar von so einer Art Sandwich, über Gemüse und Obst, bist zu richtigen Gerichten, wie man oben auf dem Bild gut sehen kann. Ich muss sagen, manchmal sieht das nicht ganz so hygenisch aus, aber alle Vietnamesen machen das hier ja so, also kann das schon nicht so schlimm sein.

 
Die letzten drei Bilder sind von einem Markt bei uns um die Ecke. Auch da kann man alles kaufen. Das hier ist ein Fischstand, aber manchmal gibt's auch Frösche und Krebse dort. Und die Fische sind häufig noch am Leben, zumindest zucken sie in ihren kleinen Wasserschalen rum. Auch das Fleisch liegt hier einfach so ungekühlt an solchen Ständen rum. Daran muss ich mich erst einmal gewöhnen, noch finde ich das etwas ekelig, da ich Fisch und Fleisch so oder so nicht so gerne mag.

 
Aber zum Glück gibt's ja auch Obst und Gemüse. Und zwar sehr viel. Viele Sorten kennt man gar nicht, oder sie sehen anders aus, als wir sie kennen.

 
Allgemein ist das Essen hier sehr günstig. Man zahlt so zwischen 5.000-120.000 Dong, wenn man nicht super edel essen will, sondern sich eher was auf der Straße holt. Das sind dann so um die 20 Cent für ein kleines Sandwich, bis zu 3 oder 4 Euro für ein richtiges Essen im Restaurant. Normal sind aber so um die 2 Euro würde ich sagen.


Mittwoch, 18. September 2013

 Das sind zwei der Freiwilligen aus Vietnam. Die linke wollte immer Fotos mit uns machen.

 In der Garküche wurden wir eingeladen und haben mit den Vietnamesen gegessen. Die mit dem Peacezeichen ist die, die immer Fotos machen wollte und ganz aufgeregt und stolz war.
Das sind die Tüten, die wir an die Kinder verteilt haben und am Ende selber bekommen haben. Der "Hund" ist eine Laterne´, dann gab es noch Milch, Süßigkeiten, Chips und natürlich den Mondkuchen.
Nach dem Verteilen sind die Kinder mit ihren Laternen durch die Straßen gezogen.
Leider kann ich euch nicht wirklich sagen, was das Mondfest genau ist. Ich weiß nur, dass es auch Mittherbstfest genannt wird und ein chinesisches Fest ist. Es ist natürlich zu Ehren des Mondes, man feiert es mit der Familie und vor allem die Kinder bekommen Geschenke. Und der Mondkuchen mit ganz vielen verschiedenen Füllungen darf nicht fehlen. Dazu gibt es noch eine Sage. Wer Interesse hat, ich habe eine ganz schöne Seite zum Mondfest gefunden: http://german.rti.org.tw/german/Mondfest.htm

Wow, was für ein Tag!

Hallo ihr Lieben!
Ich bin es wieder! Gestern war so ein cooler Tag, davon wollte ich unbedingt berichten, leider wieder recht ausführlich, aber jedes einzelne Detail hat zu dem vor allem aufregendem Abend gehört! Wenn euch meine Berichte zu lang sind, müsst ihr Bescheid geben!

Also erstmal sind wir zusammen mit unserer Mentorin noch mal ins Kinderheim gefahren und wurden dort der Chefin, Schwester Kim Chi vorgestellt. Ein Mal kurz Hallo gesagt und schwubs waren wir eingespannt. Eine andere Schwester hat uns noch einmal das Heim gezeigt und als wir oben bei den kleineren Kindern waren, durfte ich eines davon füttern. Das war voll niedlich, denn es war nicht sehr stark durch seine Behinderung eingeschränkt und hat mir dann, ohne dass ich Vietnamesisch kann, immer gezeigt, was ich machen soll! Danach hieß es ab ins Bett und ein Mittagsschläfchen war angesagt und wir sind gegangen. Ab Montag geht es für mich dann richtig los und ich freu mich schon riesig mit der Arbeit anzufangen!
Aber das war nur der Anfang des Tages: Auf dem Weg nach Hause lud uns unsere Mentorin Chi Nga noch zum Mittagessen ein. Und zwar sie persönlich und nicht der Verein vifi. Wirklich nett! Dort gab es erstens super leckeres Essen, wie es für eine richtige vietnamesische Familie typisch ist. Wir haben eine große Schüssel Reis bekommen und dann wurden von Fleisch bis Gemüse ganz viele Sachen in die Tischmitte gestellt, von denen ich teilweise gar nicht weiß, was es war. Und jeder konnte sich in seine kleine Schüssel von allem ein bisschen nehmen. Super lecker!
Und zweitens haben wir einen Mann kennen gelernt, Ahn Quann, der auch mit Freiwilligen aus Vietnam arbeitet. Er verteilt Geschenke und Essen an Kinder und Familien auf der Straße oder aus ärmeren Verhältnissen. Chi Nga hat ihn uns vorgestellt, damit wir auch nachdem sie gestern Nachmittag wieder nach Ha Noi geflogen ist einen vertrauensvollen Ansprechpartner haben. Also ich muss sagen, hier fühle ich mich wirklich gut aufgehoben, da Chi Nga sehr nett und hilfsbereit ist und es bis jetzt noch nicht so choatisch war.
Auf jeden Fall wurden wir von Anh Quann gefragt, ob wir heute Abend nicht mit fahren wollen, Geschenke für das Mondfest verteilen. Gesagt getan: Treffpunkt war um halb sieben bei uns vor der Haustür, da sie uns sogar abholen wollten. Julius und Kim wollten jedoch direkt von der Uni kommen und haben sich verfahren und dann hat es auch noch wie aus Kübeln angefangen zu schütten, so wie es in der Regenzeit halt üblich ist J Dadurch sind sie eine dreiviertel Stunde zu spät gekommen und Charlotte und mir war das schon total peinlich, da die anderen drei Vietnamesen ja extra gekommen sind, um uns abzuholen.
Also ich kann euch sagen, die waren so nett. Nicht nur, dass sie so lange auf uns gewartet haben, nein, als es so heftig geregnet hat, ist eine Vietnamesin mit dem Roller kurz weggefahren und kam dann mit Regencapes für uns wieder. Und jetzt bin ich eine stolze Besitzerin eines Regencapes
J
Auf jeden Fall sind Julius und Kim irgendwann gekommen und es hatte auch schon aufgehört zu regnen, sodass wir endlich losfahren konnten. Aber so einfach war das auch wieder nicht: da wir mit vier Rollern unterwegs waren und genau in dem abendlichen Verkehr, wo gefühlt alle Vietnamesen unterwegs sind, gekommen sind, haben wir uns öfters mal verfahren oder verloren. Der Vietnamese, bei dem ich mitgefahren bin, hatte aber trotzdem noch die Geduld mir zu erklären was für Gebäude das sind, an denen wir vorbeifahren
J
Nach gefühlten tausend Halten und Telefongesprächen: „Wo seid ihr?“ sind wir dann endlich angekommen. Dort waren dann die anderen Freiwilligen aus Vietnam und wir haben Tüten mit Geschenken an Kinder verteilt, die waren aber super schnell weg. Mir wurde meine sogar aus der Hand gerissen. Direkt an dem Ort gab es auch eine Garküche und wir wurden zum Essen eingeladen J So verrückt, was die alles für uns getan haben. Ach und Fotos mit uns mussten auch gemacht werden. Vor allem eine Vietnamesin war richtig aufgeregt und erfreut und hat uns immer von Ort zu Ort gezogen. Sie hat uns auch noch von ihrer Organisation erzählt und gefragt, ob wir nicht Lust hätten, Kindern aus ärmeren Familien Englisch beizubringen. Für Julius und mich ist das zu weit weg, aber die anderen machen das wahrscheinlich J
Und dann hat sie noch von einem Kind im Krankenhaus erzählt, für deren OP sie Geld gesammelt haben. Da mussten wir dann natürlich auch hin fahren, da die aufgeregte Vietnamesin glaube ich sehr stolz darauf war. Das Mädchen hat ihr Herz auf der rechten Seite, sodass es auf die Lunge drückt und es schwerer ist zu atmen und die Venen verengt sind. Sie kommt aus einem Bergdorf und hatte dort nicht sehr viel zu essen, sodass sie im Moment noch zu schwach für die OP ist. Und auch die Chance, dass sie die OP überlebt ist nicht so groß, da es erstens gefährlich ist und zweitens die vietnamesischen Ärzte nicht so gut sein sollen. Irgendwie habe ich mich dort ein wenig fehl am Platz gefühlt, da wir mittlerweile schon 10 Uhr hatten und auch dort Fotos von ihr und uns gemacht wurden. Irgendwann standen richtig viele Vietnamesen um uns rum und haben auch Fotos gemacht. Wirklich komisch.
Danach sollte es dann zurück nach Hause gehen und zum Abschied haben wir auch noch eine Tüte mit Geschenken bekommen, damit wir wissen, wie sich das Mondfest so anfühlt J Richtig lieb!
Ach und das war es immer noch nicht ganz: Vor unserem Haus wollte mein Begleiter noch was zu trinken holen. Ich dachte eigentlich für sich selbst, aber dann hat er den Zuckerrohrsaft an uns verteilt und selber nichts genommen. Auch wenn wir bei fast allen Geschenken sie teilen wollten oder selber zahlen wollten, wurde das irgendwie nicht akzeptiert. Also mein erster Eindruck von Vietnamesen ist wirklich hilfsbereite und freundliche und offene Menschen. Mal gucken, wen wir hier noch kennen lernen
J
Das war wirklich ein Abend, richtig chaotisch, aber auch richtig nett und spannend, den ich so schnell nicht mehr vergessen werde!

Montag, 16. September 2013

Ach und es wäre natürlich schon, wenn ihr auch ein paar Kommentar dalasst und vielleicht auch ein bisschen aus Deutschland erzählt! Ich freu mich drauf :)

Sonntag, 15. September 2013


Endlich angekommen!

Hallo ihr Lieben!
durch das ständige hin- und hergeschiebe meines Fluges und den Packstress am Ende habe ich es leider nicht geschafft vor dem Abflug einen Blog einzurichten. Aber jetzt ist es endlich soweit! Ab nun könnt Ihr mein Auslandsjahr in Vietnam hier verfolgen.
Der erste Bericht ist natürlich extra ausführlich. Aber jetzt erstmal von Anfang an!
Gestern Morgen ging es los. Da hieß es um 6 Uhr aufstehen und ab nach Frankfurt. Dann wurde eingecheckt und das Gepäck abgegeben: Oh oh 31 kg! Aber ein Kilo mehr oder weniger störte niemanden. Und kurz darauf, irgendwie viel zu schnell, hieß es auch schon Abschied nehmen. Das war gar nicht so einfach... Ein letztes Winken nach der Passkontrolle und dann ging es mit gemischten Gefühlen in Richtung Vietnam. Aber halt, so einfach ging das dann doch nicht. Denn in Frankfurt wurde ich erstmal von Gate zu Gate geschickt, weil jeder meinte, dass der Flug nach Taipei von woanders los fliegt und das Gate geändert wurde! Dadurch entstand letendlich eine Riesenschlange vor der Securitykontrolle vor mir (na ja was denken die sich auch, wenn die nur 3, später 5, Schalter für 3 Flüge aufmachen) und irgendwann stand ich immer noch da, als mein Flieger eigentlich schon weg sein sollte. Zum Glück ging es aber allen anderen auch so, sodass wir einfach mit einer Verspätung von 1 Stunde los geflogen sind. Der Flug selber war nicht sehr spektakulär. Außer zweimal warmes Essen und Filme gucken war eigentlich nicht so viel los. Schlafen hat leider nicht geklappt. Trotzdem gingen die 13 Stunden bis Taipie für mich echt schnell rum und irgendwie war alles noch ganz unwirklich.
In Taipei umgestiegen, gab es dann ein warmes Frühstück (Reis mit Fleisch und Gemüse). Etwas gewöhnungsbedürftig, aber hier wohl recht normal J Als man dann endlich wieder Festland (ein Teil von Vietnam) unter sich sehen konnte, dachte ich am Anfang, dass es doch gar nicht so anders aussieht. Bei genauerem Hinsehen kamen dann aber doch die Unterschiede: Die Flüsse waren nicht blau sondern braun und überall wimmelte es nur so von Häusern, dicht an dicht. Bis zum Flughafenzaun ist alles zu gebaut, sodass man das Gefühl hat, man landet auf den Dächern und Häusern.
Am Flughafen warteten Julius, Milena und Charlotte, drei anderen Freiwilligen aus Deutschland, auf mich und dann wurde erstmal mit dem Taxifahrer um den Fahrpreis verhandelt. Alles gut überstanden und die ersten Eindrücke auf der Fahrt gesammelt, habe ich in der vorläufigen WG noch Viet und Kim getroffen und wir haben zusammen gefrühstückt. In der WG wohnen normalerweise Milena, Charlotte und Kim, aber im Moment kommen Julius und ich (arbeiten beide im Foster Kinderheim) auch da unter, bis wir eine Wohnung haben.
Apropos Wohnung, kaum angekommen ging es auch fast direkt weiter, und zwar auf Wohnungssuche. Julius und ich haben mit Hilfe einer Vietnamesin zwei Wohnungen besichtigt und uns wahrscheinlich sogar für eine entschieden. Sie ist super groß: Jeder hat sein eigenes Zimmer und sein eigenes Bad, dann gibt es noch ein Wohnzimmer, die Küche, drei kleine Balkone und der Hammer kommt erst jetzt: noch ein Zimmer, mit einer Sauna drin!
J Fragt mich nicht, warum man hier eine Sauna braucht, denn das Wetter ist ja eh immer heiß und feucht, aber ganz lustig ist es schon J
Und wenn wir schon beim Thema Wetter sind, ich hatte es mir hier deutlich schlimmer vorgestellt. Klar ist es hier warm und schwül, aber noch ist es gut auszuhalten. Ich habe aber auch einen guten Tag erwischt. Erstens schien die Sonne recht lang, was in der Regenzeit aufgrund der Wolken nicht immer der Fall ist. Und zweitens hat es heute nur einmal kurz genieselt und ich hatte mich auf harten Platzregen eingestellt. Es schien fast so, als wäre extra für meine Ankunft gutes Wetter gezaubert worden!
J
Nach den Wohnungsbesichtigungen sind wir noch kurz in das Kinderheim gefahren. Dort war heute ein Fest und wir wurden freundlich begrüßt. Ein Mitarbeiter hat uns schon mal eine kleine Führung durchs Haus gegeben und wir haben die Kinder wenigstens schon mal gesehen. Das war irgendwie ein schönes Erlebnis und ich freu mich schon sehr, bald dort zu arbeiten. Auch hier sind meine Erwartungen übertroffen worden. Denn eigentlich hatte ich durch die Erzählungen der früheren Freiwilligen eher mit abweisenden Personen gerechnet, aber das war gar nicht der Fall. Eine andere Mitarbeiterin ist mit uns sogar noch zu einem Haus gefahren weil sie mitbekommen hat, dass da noch etwas frei ist und wir noch auf Wohnungssuche sind.
Danach sind Julius, Max (noch ein anderer Freiwilliger, ich bin also auf keinen Fall alleine J ) und ich mit dem Roller ein wenig durch die Stadt. Julius hat sich hier nämlich schon einen Roller gekauft.
Aber ich kann Euch sagen, der Verkehr hier ist echt der Brüller. Jeder fährt wie er will und es wird einfach gehupt, wenn was nicht passt oder auch, wenn alles okay ist! Also eigentlich fährt man einfach und achtet nebenbei noch ein bisschen auf den restlichen Verkehr, aber nur ein bisschen
J Wenn man also nicht irgendwann einfach losfährt, kommt man gar nicht erst weg! Aber ich glaube ich warte noch ein kleines bisschen und entscheide dann, ob ich mir auch einen Roller anschaffe J
Na ja auf der Tour habe ich natürlich noch ganz viele andere Eindrücke gesammelt, die man hier gar nicht alle auflisten kann. Zum Beispiel ist hier um die Ecke direkt ein Markt, wo man echt fast alles kaufen kann an Lebensmittel. Das sieht so klasse aus und ist echt beeindruckend. Mir sind auch schon Schweinebeine und Schweinefleisch aus einem Rollergepäckträger entgegengekommen. Und auch zappelnde Fische liegen dort in Schalen mit Wasser. Morgen nehme ich mal meine Kamera mit (heute habe ich sie leider vergessen) und dann gibt’s hoffentlich bald die ersten Bilder.
Wie ihr seht, habe ich am ersten Tag schon echt viel erlebt und bin wirklich begeistert. Und obwohl ich diese Nacht nur eine Stunde geschlafen habe und es bei uns gleich schon halb 11 ist, bin ich immer noch geflasht von alle dem hier und bin mal gespannt, wann die Müdigkeit mich dann überwältigt.
Das soll dann auch mal reichen für heute!
Ganz liebe Grüße aus Vietnam,
Pia