Mittwoch, 12. Februar 2014

Malaysia Teil 2

Nach Silvester wollten Charlotte und ich gerne direkt weiter reisen, da wir ja schon fast 3 Tage in Kuala Lumpur waren. Die Jungs wollten aber lieber noch was dort bleiben und entspannen, sodass wir uns für einen Tag getrennt haben. So war zumindest der Plan. Ab dann haben Charlotte und ich einen richtigen Backpackerurlaub mit jeder Menge Abenteuern erlebt.

Und zwar hatten wir kurz zuvor in Kuala Lumpur eine super schöne Postkarte mit genau dieser Moschee und dem Präsidentenpalast auf den Bildern hier gesehen. Daraufhin haben wir spontan entschieden, dass wir mal dort hin wollen, denn es lag auch nur eine Stunde endfehrnt. Allerdings stand die Stadt namens Putrajaya nicht im Reiseführer. Und als wir dort ankamen, haben wir auch erfahren warum. Als wir nämlich nach Unterkünften gefragt haben, haben alle gesagt, dass es keine wirklichen Unterkünfte für Backpacker gibt, sondern nur ein zwei sehr teure Hotels. Denn Putrajaya ist eigentlich der Regierungspunkt Malaysias. Dort befinden sich ganz viele staatliche Institutionen und 90% der Menschen, die dort arbeiten, arbeiten in diesem Bereich. Also haben wir ein bisschen rumgefragt, aber keiner konnte uns wirklich helfen. Irgendwann haben wir dann aber doch jemandem im Busbahnhof gefunden, der meinte wir könnten in einem der Gebetsräume des Busbahnhofes schlafen. Das sah auch eigentlich alles ganz gut aus, aber leider konnte man die Tür nicht abschließen und der Raum war am abgelegensten Ort des Busbahnhofes. Als der recht stämmige Mann dann auch noch meinte, er würde auch dort schlafen, haben wir uns doch umentschieden und in der Bushalle geschlafen.
Wir hatten echt Glück, dass es so eine gute Bushalle war und dort waren dann auch immer noch andere Menschen. Da wir aber unsere Wertsachen nicht unbeaufsichtigt lassen wollten, haben wir immer Wach- und Schlafschichten von jeweils zwei Stunden eingerichtet. Ja und so haben wir dann die Nacht verbracht. Aber da haben wir uns dann sehr sicher gefühlt und das war auch alles gar nicht so schlimm, sondern eher aufregend.
Am nächsten Tag haben wir dann wie gesagt die Moschee besichtigt. Als wir ein paar Fragen dazu hatten, wurden wir an einen Mann weiter geleitet, der uns darauf hin eine private Führung durch die Moschee und über den Islam etc. gegeben hat. Das war sehr spannend. Als ich gefragt habe, wie man denn am besten zurück zum Busbahnhof kommt, meinte er nur, er hätte jetzt Mittagspause und könnte uns mitnehmen. So haben wir auch noch eine private Stadtrundfahrt mit vielen interessanten Erklärungen bekommen. Ja und so sah die Stadt dann aus. Sie existiert eigentlich glaube ich erst seit ungefähr vierzehn Jahren und ist nur für die Regierung entstanden, was man ihr auch ansieht. Alles war sehr neu und schick. Am Bahnhof angekommen, hat uns der Mann sogar noch in einem kleinen Restaurant zum Essen eingeladen. So unglaublich lieb! Und das nur, weil wir eine Frage zur Moschee hatten. Wir hatten echt Glück und haben super viele nette Leute auf der Reise kennen gelernt.

Weiter ging es dann mit dem Bus nach Kuantan. Aber wenn alles glatt laufen würde, wäre es natürlich langweilig. Also ist direkt das nächste Abenteuer gefolgt. Irgendwann haben wir dann mit dem Bus eine Pause gemacht und sind auf Toilette gegangen und haben uns was zu Essen zum Mitnehmen bestellt. Ich meinte schon zu Charlotte, dass vielleicht jemand schonmal zurück zum Bus gehen sollte. Doch bevor wir uns wirklich entscheiden konnten, fuhr der Bus plötzlich los. Zuerst dachten wir vielleicht fährt er nur um die Ecke, um dort besser zu parken, aber er ist wirklich einfach weiter gefahren. Also sind wir wie die Verrückten dem Bus hinter her gerannt, haben gerufen und gewunken und hatten Glück, dass er an einer Kreuzung zum abbiegen warten musste, sodass wir etwas aufholen konnten. Aber leider haben wir ihn trotzdem nicht erreicht. Aber wir waren dadurch dann so nah, dass ich mit einem Fahrgast Blickkontakt aufnehmen konnte und er dann den Bus nach einer Weile zum Stehen gebracht hat. Der Busfahrer meinte beim Einsteigen knallhart einfach nur: "I said five minutes and i gave you ten!" Gut, dass er das auf Malayisch gesagt hat, sodass wir das auch verstehen konnten. Das war echt verrückt und wir hatten super viel Glück denn unser ganzen Gepäck war ja im Bus. Ich weiß echt nicht, was wir gemacht hätten, wenn wir den Bus nicht mehr erwischt hätten. Aber es ist ja alles gut gegangen :)
In Kuantan wollten wir eigentlich die Jungs wieder treffen, aber die hatten sich entschieden doch wo anders hin zu fahren. Das war aber nicht so schlimm. So haben Charlotte und ich uns einfach noch ein paar nette Tage gemacht. Erstmal haben wir in dieser Stadt noch eine andere Moschee besichtigt und dann ging es weiter nach Mersing,von wo aus wir in einen Nationalpark wollten. 


Dort angekommen hat sich dann herausgestellt, dass man von diesem Ort nicht in den Nationalpark kann und wir wurden von Örtchen zu Örtchen geschickt, weil sie immer meinten, dass es von dort aus vielleicht klappen könnte. Das war aber auch alles nicht so schlimm, denn so haben wir viele kleine Eindrücke, wie auf den Bildern hier drüber gesammelt. Letztendlich haben wir herausgefunden, dass man momentan gar nicht in den Nationalpark kann, da Monsunzeit war und es somit etwas zu gefährlich war. Dann wollten wir eigentlich auf eine Insel, aber da waren die Fährenzeiten so blöd, dass wir es vor unserem Rückflug leider auch nicht geschafft haben. Aber natürlich kann man spontan auch alles ändern und unser Plan C war dann nach Johor Bahru zu fahren, da das schon schön nah an der Grenze zu Singapur war. Dort haben wir dann noch einen Shopping- und Entspanntag eingelegt und haben dann nachts irgendwann den letzten Bus rüber nach Singapur genommen. Da es aber der letzte Bus war, fuhr er leider nur bis hinter die Grenze und dann gab es keinen Bus mehr in die Stadt. Also haben wir dort am Grenzübergang die Nacht verbringen müssen und haben zum Glück Tisch und Stühle gefunden, wo wir dann wieder in Schichten wenigstens ein kleines bisschen schlafen konnten bis wir dann den frühsten Bus zum Flughafen genommen haben.
Und dann ging es leider auch schon nach Hause. Das war irgendwie ganz komisch, weil man eigentlich gar nicht gehen wollte. Denn wir haben so viel erlebt und so tolle Erfahrungen gesammelt. Andererseits habe ich mich auch wieder auf zu Hause gefreut, sodass meine Gefühle etwas durchmischt waren. Aber wir hatten wirklich eine so tolle Reise mit so vielen Abenteuern und netten Menschen. Ich glaube die werde ich so schnell nicht vergessen!


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