Chúc mùng nam mói (Frohes neues Jahr)
Also wie schon gesagt wird hier in Vietnam auch nach dem Mondkalender Neujahr gefeiert, das sich dann Tét nennt. Ähnlich wie in Deutschland sind dann für 3 Tage alle Geschäfte geschlossen, obwohl das hier nochmal was anderes ist. Denn normalerweise ist eigentlich immer irgendwas geöffnet undzwar rund um die Uhr. Einen Sonntag mit geschlossenen Geschäften gibt es zum Beispiel gar nicht. Also hatte ich mich schon auf das Schlimmste eingestellt und mich mit Essen eingedeckt. Aber letztendlich war es dann doch nicht ganz so extrem wie ich es erwartet hatte. Natürlich waren alle Läden geschlossen, aber vereinzelt waren Straßen- oder Marktstände noch offen. Naja tortzdem war deutlich weniger los. Tet ist nämlich ein Familienfest und fast alle Leute fahren über die Zeit in ihr Heimatdorf um alle ihre Verwandten dort zu treffen. Am ersten Tag des neuen Jahres geht man auch immer von Haus zu Haus der Verwandten, wird dort kurz auf eine Getränk und Nüsschen oder Kerne eingeladen, wünscht sich alles gute und zieht dann weiter. Typisch für Tét ist auch das "Li Xi" (lucky money). Hier bekommen die Kinder zum Neujahr Geld von den älteren Personen geschenkt und müssen sich dann dafür bedanken und ihnen etwas zum neuen Jahr wünschen. Verpackt ist das Ganze fast immer in roten Umschlägen, denn rot ist die Farbe des Glücks. Deswegen werden zum Beispiel öfter auch Wassermelonen an Tét gegessen.
Naja jetzt aber mal Schluss mit dem Allgemeinen Gequatsche, jetzt kommt mein Neujahr, wie ich es gefeiert habe:
Naja jetzt aber mal Schluss mit dem Allgemeinen Gequatsche, jetzt kommt mein Neujahr, wie ich es gefeiert habe:
Da meine Hotelfamilie buddhistisch ist, wurde kurz vor Mitternacht dann ein kleiner Altar mit Opfergaben vor die Tür gestellt.
Und es wurden noch ein paar Fotos zusammen gemacht. Im Hintergrund auf der rechten Seite kann man den typischen Baum für Tét sehen. Im Süden sind die Blüten aufgrund des Klimas gelb und im Norden rot. Deswegen werden auch überall die Blumen aus Styropor aufgehängt, die man links im Bild sehen kann. Und ganz viele Banner mit "Frohes neues Jahr" kann man auch überall entdecken.
Um Mitternacht gab es dann genauso wie bei uns ein Feuerwerk. Wir hatten das Glück sogar zwei Feuerwerke gleichzeitig zu sehen, da wir auch die Dachterasse unseres Hotels gegangen sind und dann in alle Richtungen gucken konnten :)
Anschließend gab es gegen 1 Uhr nachts noch ein Neujahrsessen und es wurde mit Bier in Weingläsern angestoßen :)
Am nächsten Morgen bin ich dann noch mit meiner Hotelfamilie in die Pagode gefahren. Wie man auf dem Foto sehen kann, waren wir aber nicht die einzigen, die das vorhatten. Das ist auch eine Tradition um Tét herum in die Pagode oder Kirche zu gehen und den Ahnen zu gedenken und ihnen etwas zu wünschen.
Und so sah die Pagode dann aus.
Dort wurde aber kein Gottesdienst oder so abgehalten, sondern der Vater nur ganz kurz gebetet und dann wurden den Rest der Zeit, typisch vietnamesische, an allen Orten der Anlage wieder Fotos gemacht :)
Nachmittags bin ich dann noch mit einem Freund in die Stadt gefahren, weil dort für die Zeit eine sonst recht befahrene Straße komplett mit einer Blumenlandschaft verziert wurde und nur für Fußgänger zugänglich ist. Insgesamt war über Tét wirklich nicht viel los in der Stadt, was aber mal ganz entspannt war zum Beispiel ein bisschen weniger Verkehr zu haben. Und ich habe noch mal festgestellt, wie wichtig hier in Vietnam die Familie ist, was ich aber sehr schön finde.