Mittwoch, 18. Dezember 2013

Weihnachten

Ich muss sagen, dass die richtige Weihnachtsstimmung hier schon ein bisschen fehlt. Zwar ist schon einiges weihnachtlich geschmückt, aber ich verbinde Weihnachten immer mit kaltem, dunklem Wetter draußen und einer gemütlichen Zeit mit Kakao und Keksen im warmen Haus. Doch hier ist es einfach super warm und ich fühle mich immer noch so, wie als hätten wir Spätsommer. Bei mir ist die Zeit halt etwas stehen geblieben. Aber nichts desto trotz kommt doch so langsam ein bisschen Weihnachtsfeeling auf. 
Allgemein muss man vielleicht sagen, dass hier Weihnachten auch gar nicht so groß gefeiert wird, denn der größte Teil der Vietnamesen ist ja buddhistisch. Natürlich gibt es auch Christen hier, aber soweit ich das bis jetzt in Erfahrung gebracht habe, ist es hier auch gar nicht unbedingt üblich Geschenke zu erhalten und Weihnachten groß zu feiern. Man ist vielleicht an dem Tag mit der Familie zusammen und bereitet ein größeres Essen vor, aber viel mehr auch nicht. Viele die ich gefragt habe, wissen auch noch gar nicht genau, was sie Weihnachten machen werden.


In unserem Heim allerdings ist es dafür schon recht weihnachtlich, denn es ist ja katholisch. Dort laufen Weihnachtslieder und alles ist schön geschmückt. Das hier ist zum Beispiel unsere Krippe :) Etwas gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie ganz cool! Lustig finde ich die Palmen und die Sonne im Hintergrund.


Außerdem haben wir mit den Kindern diese schönen Weihnachtsbilder für einen Adventskalender fürs Goetheinstitut gebastelt und dafür eine Spende erhalten.


Dann hatten wir auch schon eine Weihnachtsfeier im Kinderheim. Das sah so süß aus, als alle Kinder dort saßen mit ihren Weihnachtsmützen und auf den Zauberer gewartet haben, der extra für unsere Feier gekommen ist.


 Ganz viel leckeres Essen gab es an dem Tag auch. Echt ein Riesenbuffet!

Und wenn das mal nicht süße Weihnachtsmänner und -frauen sind, dann weiß ich auch nicht :)


Und dann waren wir noch in der Schule, in die wir jeden Dienstag mit ein paar Kindern gehen zu einer Weihnachtsfeier mit einer Theateraufführung eingeladen. 
An Weihnachten selber bin ich dann aber gar nicht da, sonder ich bin vom 20.12. bis zum 5.1. auf Reisen durch Singapur, Indonesien und Malaysia. Also wünsche ich Euch allen schon mal ein Frohes Fest und gemütliche Tage und melde mich dann noch einmal, wenn ich wieder aus dem Urlaub zurück bin. 

Samstag, 14. Dezember 2013

Meine Hotelfamilie


Ganz am Anfang war ich ja ein bisschen enttäuscht, dass Julius und ich doch nicht in einer WG wohnen und kein richtigen Aufenthalts zusammen haben. Ich dachte mir: Ist ein Jahr in einem Hotel nicht ein bisschen komisch? Bei einem Freiwilligendienst denkt man ja eher nicht an eine so edle Unterbringung wie ein Hotel... Aber mittlerweile bin ich echt froh, dass wir dort wohnen.
Die Familie ist einfach so unglaublich nett. Richtig oft, wenn wir nach Hause kommen oder mal runter an die Rezeption gehen, werden wir zum Tee trinken eingeladen. Dann heißt es immer "nuóc trà!" und wir setzen uns mit der Familie aufs Sofa neben der Rezeption und versuchen was zu plaudern. Ab und zu werden wir auch zum Essen  eingeladen, was dann ungefähr so aussieht:

In der Mitte stehen ganz viele Dinge, wie Gemüse, Fleisch, Ei oder Frühlingsrollen etc. und jeder kriegt dann in sein Schälchen etwas Reis und bedient sich dann aus der Mitte. Ist eigentlich immer richtig lecker, aber ein paar komische Sachen habe ich dadurch auch schon probiert, aber das finde ich eigentlich ganz gut, denn ich will ja Vietnam richtig kennen lernen mit allem, was so dazu gehört. So gab es eimal zum Beispiel irgendwas Fleischiges, was nach einem Organ oder so aussah. Ich kann echt nicht genau sagen, was es war, nur soviel: Ich habe es einfach nicht zerkaut bekommen. Ich habe gekaut und gekaut und gekaut, aber ich konnte es einfach nicht zerkleinern, sodass ich es irgendwann einfach mit Reiswein runtergespült habe :) Ach ja genau: einen selbst gemachten Schnaps gibt es auch immer dazu, wir vermuten es ist Reiswein. Und zwar gibt es nicht nur mal so einen oder zwei dazu, sondern immer sobald angestoßen wurde und das Schnapsglas leer ist, wird direkt wieder nachgefüllt. Also von dem Reiswein können die Vietnamesen schon viel trinken, muss ich sagen :)

Und das ist meine Hotelfamilie:
Meine Hotelmama Thuan

  
 Mein Hotelpapa
 
Und meine Hotelschwester Ngoc. Leider habe ich vom Hotelbruder Thanh kein Bild, weil er noch etwas schüchtern ist, aber er taut immer mehr auf. Also vielleicht kommt bald auch eins :)
Ach ja und dann sind da ab uns zu immer noch Leute, wie auf dem Essensbild oben: Nguyen (die jüngere Frau) und Lai (der jünger Mann), die dann auch länger im Hotel sind und manchmal an der Rezeption sitzen, aber da blick ich noch nicht durch, in welchem Verhältniss die zueinander stehen.
Und mit dieser lieben Familie gibt es richtig oft schöne kleine Momente. Einmal hat die Hotelmama mich vor dem Essen mit auf den Markt genommen und mir immer erzählt, was was heißt. An dem Abend gab es zum Beispiel so einen leckeren Schweinefuß, den wir auch so am Stück gekauft haben, wie auf diesem Bild!

 Oder einmal wurden wir von der Hotelmama morgens zum Kaffetrinken um die Ecke eingeladen. Manchmal kommen auch die Hotelmama oder die Hotelschwester kurz mit in mein Zimmer und setzen sich zu mich. Oder auch beim Skypen sitzen sie oft mal neben mir :) 
Und das gute ist, dass dadurch, dass sie ja nur Vietnamesisch sprechen können, ich die Chance habe, meine Vietnamesischkenntnisse anzuwenden. Ich muss sagen, es klappt auch schon ganz gut, aber es ist echt noch schwer. So ein bisschen kann ich mich halt mit den Vietnamesischbrocken, die ich schon gelernt habe und den Händen und Füßen verständigen, sodass ich zum Beispiel ungefähr erzählen kann, was ich am Wochenende gemacht habe oder so. Aber am liebsten schon viel mehr sagen können. Doch durch die verschiedenen Töne, ist es sozusagen doppelt so schwer, sich die Wörter zu merken. Denn zum einen muss man sich das Wort merken, zum anderen den Ton. Chò heißt zum Beispiel warten, aber cho (mit einem Punkt unter dem o) heißt dann wieder was ganz anderes, nämlich Markt. Und hinzukommt, dass sie Wörter im Vietnamesischen immer richtig kurz sind. Dadurch wirken sie sehr ähnlich und man kommt schnell mal durcheinander. Außerdem kann man Vietnamsesich leider nicht Wort für Wort übersetzen, da manche Wörter aus mehreren Wörtern bestehen, die einzeln aber was anderes heißen. Naja aber ich habe mir auf jeden Fall fest vorgenommen, die Sprache so gut es geht zu lernen und hoffe, dass ich mich dann am Ende des Jahres richtig nett mit meiner Hotelfamilie unterhalten kann. Ein bisschen geht es ja schon voran :)

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Mui Ne

Letztes Wochenende haben Charlotte, eine andere deutsche Freiwillige, und ich es endlich mal geschafft den Strand Vietnams auszutesten. Und es war einfach nur super schön! Irgendwie hatten wir insgesamt super viel Glück auf der Reise und es war sehr entspannend!


Angefangen hat es damit, dass wir schon super günstige Bustickets bekommen haben. Für nur 125.000 Dong ( ca. 4,5€) haben wir einen Bus gebucht und da die anderen Reiseunternehmen für einen Sleeping Bus 190.000 wollten, sind wir von einem Sitting Bus ausgegangen. Als wir dann angekommen sind, kam die Überraschung. Es war doch ein Sleeping Bus. Und so haben wir die 6 Stunden Fahrt fast die ganze Zeit schlafender Weise verbracht :)


Endlich angekommen, haben wir uns erstmal auf die Suche nach einer Unterkunft gemacht. Die Sachen, die wir uns rausgesucht hatten, waren schon alle voll und wir dachten schon, wir müssten vielleicht am Strand schlafen. Aber das Glück hat uns nicht verlassen und letztendlich haben wir ein sehr gutes Zimmer für 5 Doller gefunden. Eigentlich hatten wir gehört, dass es in Mui Ne recht teuer sein soll und nicht so schön, aber wir haben irgendwie immer die richtigen Orte gefunden :)


Jetzt aber erstmal zu Mui Ne: Mui Ne ist ein kleiner Ort am Strand, der super touristisch ist und eigentlich nur aus dieser langen Straße auf dem Bild besteht. Überall sind Reisebüros und Restaurants etc. und ganz viel ist auch auf russisch übersetzt, weil dort irgendwie richtig viele Russen waren, warum auch immer :) Also wohnen würde ich da glaube ich nicht gerne, aber zum Urlaub machen, war es perfekt. 




Und so traumhaft sieht der Strand dort aus!




Abends haben wir da dann einen wunderschönen Sonnenuntergang gesehen.


Ansonsten haben wir am nächsten Tag am Strand entspannt und lecker gegessen. Und so habe ich mir dann am zweiten Advent einen Sonnenbrand geholt : Die Vorstellung, dass wir schon Dezember haben ist wirklich komisch! 

Zusätzlich haben wir noch eine kleine Tour gebucht und sind mit einem Jeep zu Attraktionen rund um Mui Ne gefahren.



Das war der Fairy Stream mit einem tollen Ausblick!



Das war ein kleines Fischerdorf direkt neben Mui Ne. Echt erstaunlich, wie viele Boote auf einmal im Wasser waren!




Und das waren dann die weißen Sanddünen. Man war ganz normal unterwegs und plötzlich hat man sich gefühlt, wie mitten in der Wüste. War schon lustig und einfach ein schöner Anblick.




Und zum Schluss ging es noch zu den roten Sanddünen, wo man ein bisschen die Hügel runterrutschen konnte. Und dann hat sich auch die Sonne mit einem traumhaften Sonnenuntergang verabschiedet.
Den Abend haben wir noch mit den Engländern oben auf dem Bild verbracht, die wir während der Tour kennen gelernt haben. Und dann hieß es um 1 Uhr nachts leider wieder ab nach Hause. 
Auch wenn es nur zwei Tage waren, war es ein echt gelungener Urlaub!
Und damit ihr auch was davon habt, schicke ich euch ein paar Sonnenstrahlen ins kalte Deutschland :)

Freitag, 15. November 2013

Ein bisschen Alltag

Mittlerweile habe ich echt das Gefühl so langsam hier richtig angekommen zu sein. Ich fühle mich von Tag zu Tag wohler und ein Alltag hat sich irgendwie auch schon eingestellt.
Montag bis Freitags gehe ich wie gesagt von 8-16:30 arbeiten.
Montag, Mittwoch und Freitag jogge ich dann immer von der Arbeit nach Hause. Das sind so 4-5 km  und mittlerweile habe ich mich schon von 26 auf 22:41 Minuten gesteigert. Beim joggen wird man immer richtig oft angeguckt, weil nicht viele Leute um die Uhrzeit joggen gehen und dann auch noch ein Ausländer. Manchmal ist das ein bisschen nervig und ich denke mir, dass sie doch mal langsam verstanden haben müssen, dass ich da jetzt regelmäßig langlaufe, aber das sind ja meistens immer andere Leute. Allgemein sind die aber alle ganz nett und grüßen einen oft. Manche bieten mir an, mit auf ihrem Roller zu fahren, falls ich müde sein sollte oder einer hat auch gefragt, ob ich hungrig wäre und wollte mir was zu essen anbieten. Aber das lehne ich dann immer dankend ab, weil ich ja freiwillig joggen gehe und mich bewegen will :) Ach und zweimal die Woche, immer dann wenn ich nicht joggen gehe, sondern zu Vietnamesisch fahre, hole ich mir auf dem Weg immer einen kleinen Snack: Frittierte Bananen und Sesambrötchen. Die Verkäufer kennen mich jetzt auch schon und grüßen immer lieb, wenn ich an denen vorbei jogge. Letztens bin ich an dem Sesamstand vorbei gejoggt, als Julius sich gerade dort was gekauft hat. Und als ich dann zu Hause war, hat dort auch ein Sesambrötchen auf mich gewartet, welches die Leute vom Sesamstand Julius umsonst für mich mitgegeben haben :)
Ansonsten habe ich auch noch angefangen Aerobic zu machen und ich weiß auch nicht genau wie ich das schaffe, aber ich gehe immer morgens vor der Arbeit von 6-7! Macht echt Spaß und nach dem dritten Mal jetzt, sind die anderen auch was aufgetaut und haben mich mal angesprochen. Das sind alles vietnamesische Frauen, die meisten schon etwas älter, aber auch ein paar so um die 20 Jahre. Mal schaun, vielleicht lern ich da ja auch noch ein paar Leute kennen.
Ich hätte nicht gedacht, dass Sport hier so gut funktioniert! Eigentlich dachte ich, die Hitze macht einen völlig fertig, aber das geht voll. Man sollte halt nicht gerade in der Mittagshitze was machen. Und ich glaube so viel geschwitzt beim Sport wie hier habe ich noch nie. Das kommt dann durch die Hitze, aber mit viel zu trinken, fühl ich mich richtig gut nach dem Sport.
Außer Sport, habe ich zweimal die Woche noch Vietnamesisch und dann treffen wir uns ab und zu mit Leuten in unserem Distrikt. Ich habe letztens noch mal jemanden kennen gelernt, der bei uns in der Nähe wohnt, mit der ich mich bald auch mal verabreden wollte. Das mit dem Leute kennen lernen in unserem Distrikt ist nämlich immer noch etwas schwer, aber so langsam geht es voran. Ich denke das braucht einfach seine Zeit!


Am Wochenende fahren wir dann meistens zu den anderen Freiwilligen ins Zentrum der Stadt, da in unserem Distrikt nie wirklich viel los ist. Die anderen Freiwilligen, das sind Viet, Milena, Kim und Charlotte, die auch mit meiner Organisation unterwegs sind und für die Uni arbeiten. Und dann sind da noch Phi Ha und Max vom Deutschen Roten Kreuz, die für das Goethe Institut und für eine andere Uni arbeiten. Wir verstehen uns echt gut und machen viel zusammen. Ich bin sehr froh, dass wir am Wochenende immer bei den anderen schlafen können und zusammen Sachen unternehmen. Ich glaube, wenn man ganz alleine hier wäre, wäre das alles etwas schwerer. Auf dem Foto war ich zum Beispiel mit Charlotte und Kim (rechts von mir) und zwei vietnamesischen Deutschstudenten im Reunification Palace hier in Ho Chi Minh.


Und ich habe mir endlich einen Roller gekauft bzw. Kim Chi, meine Chefin hat mir einen besorgt. Sie meinte es wäre ihr lieber, wenn ein Vietnamese den Roller kaufen würde, denn der wüsste, welcher Roller gut wäre und könnte ihn auch durchchecken. Also hat sie einen Freund losgeschickt, der für mich einen Roller gesucht und auch gefunden hat. So lieb, dass sie das für mich gemacht haben und letztendlich habe ich nur 180 Euro gezahlt, also ich kann mich echt nicht beschweren. Die erste Fahrt war nicht so gut und ich bin ein bisschen wo gegen gefahren :) Aber zum Glück ist nichts passiert und aus Fehler lernt man ja auch, nicht wahr? Mittlerweile klappt das Fahren auf jeden Fall schon richtig gut und ich habe mich an den verrückten Verkehr hier gewöhnt. Es ist sehr schön einen eigenen Roller zu haben, denn dann bin ich so unabhängig und kann überall hin fahren.


Und zum Schluss noch das Wetter! :) Man merkt, dass die Regenzeit so langsam aufhört. Es regnet immer weniger, sodass es auch gefühlt immer wärmer wird. Ich glaube im Moment haben wir immer so um die 32 Grad. Also wenn man nicht unter einem Ventilator sitzt, dann läuft der Schweiß ab und zu mal einfach den Rücken oder das Gesicht runter. Wenn es dann aber doch mal regnet, dann sehen die Straßen zum Teil so aus, wie auf dem Bild oben. Das war letzten Donnerstag vor unserem Hotel. An dem Tag hatten wir auch frei, denn mein Roller würde eine Fahrt durch so tiefes Wasser glaube ich nicht gut überstehen. Den Vietnamesen scheint das nichts auszumachen, die fahren da knallhart durch. Ab und zu sieht man dann jemanden schieben, weil der Roller abgestürzt ist.

Ich konnte noch echt viel erzählen, aber ich glaube so langsam reicht es erstmal. In einem der nächsten Einträge stell ich Euch dann endlich mal meine Hotelfamilie vor :)
Ach und ich freu mich sehr, dass ihr mir immer so lieb antwortet und mich auf dem Laufenden hält! Cám on rât nhièu (Vielen Dank) an Euch! :)

Freitag, 8. November 2013

Meine Arbeit
So bestimmt interessiert Euch auch riesig, was genau ich hier eigentlich mache. Deswegen gibt's endlich einen Blogeintrag über meine Arbeit mit ein paar Bildern!
Also in dem Heim leben circa 50-60 Kinder im Alter von 2 bis 23 Jahren. Die Art der Behinderung ist ganz unterschiedlich und geht von Trisomie 21, über Epilepsie bis zu Spastik etc. und bei einigen kann ich gar nicht genau sagen, was sie haben.
Es arbeiten so ungefähr 10 ständige Mitarbeiter dort, von denen 4 auch Mütter von einem der Kinder hier sind. Zusätzlich kommen richtig oft noch Freiwillige so ein- bis zweimal die Woche, um mit den Kindern zu spielen oder irgendwelche Bastelaktionen etc. zu machen. Und dann sind da natürlich noch Julius und ich und eine Australierin, die hier als Freiwillige regelmäßig arbeiten. Maz, die Australierin, ist Physiotherapeutin und kann uns somit einiges zeigen und erklären.
 Das Heim finanziert sich komplett über Spenden und ich bin echt beeindruckt, wie gut das läuft.

Unten gibt es einen Spielraum und einen Schlafraum für die älteren und nicht ganz so eingeschränkten Kindern. Rechts sieht man die Stühle, in denen die Kinder öfter sitzen. Die sind so konstruiert, dass sie sich auf der runden Rolle sitzen, den Tisch dann vor sich haben und die Beine runterbaumeln, sodass sie auch damit durch die Gegend laufen können!


Oben gibt es dann einen Raum für die kleineren, eingeschränkteren Kinder. Die sitzen tagsüber eigentlich alle in ihren Rollstühlen oder liegen in ihren Betten, so wie auf diesen Foto. So sieht's dann aus, wenn alle nach dem Füttern im Bett liegen.

Und das ist der Physiotherapieraum, in dem ich mich die meiste Zeit aufhalte. Im Vordergrund kann man auch noch mal gut die Art Rollstühle sehen, in denen die Kinder von oben immer sitzen. Auf dem Bild sind auch Julius und Maz zu sehen!

Ja und dann machen wir immer verschiedene Übungen mit den Kindern. Meistens geht es los mit ein bisschen Stretchen, da viel Kinder oft verkrampft sind und Fehlhaltungen haben. So wie man bei Vy's linker Hand auf diesem Foto recht gut sehen kann. Die Hand ist immer abgeklappt und wird so gut wie nicht benutzt. Also dehnen wir sie in die andere Richtung, damit sie das weiß, wie sich das anders anfühlt und wenn man regelmäßig macht, kann man häufig eine leichte Verbesserung nach einiger Zeit sehen. Natürlich nur sehr gering und langsam, aber immerhin!
Ab und zu gibt's auch eine Massage, die die Kinder sehr genießen! Die Massagemaschiene übernimmt zum Glück alles und man muss eigentlich nur mit dem Kopf über den Körper der Kinder fahren. Also recht simpel und entspannt! Da würde ich mich auch ganz gerne mal da hinlegen und massieren lassen :)

 Und so wird dann auf ganz verschieden Art und Weisen das Sitzen geübt! Einige können das schon sehr gut, andere können eigentlich kaum ihren Kopf selber halten.


Wenn das mit dem Sitzen dann schon was besser klappt, kann man es auch schon mit Stehen versuche. Je nachdem wie fit die Kinder sind, werden sie unterschiedlich viel mit den Bändern unterstützt, wie man auf dem Bild sehen kann. Und man erkennt auch gut, die Schuhe, die die Kinder immer anhaben. Da die Meisten wie gesagt eine Fehlhaltung haben, sind die Schuhe dafür da, dass sie nicht in der Fehlhaltung stehen lernen, sondern die Füße und Beine in der richtigen Position sind.
Natürlich wird nicht nur an diesen Geräten stehen geübt, sondern auf frei!



Und dann geht es weiter mit dem Laufen! Auch auf ganz verschieden Art und Wiesen.
Kurz noch zum Arbeitsverhältnis: mit den Mitarbeitern versteht man sich immer besser. Zwar können die meisten nur Vietnamesisch, aber mittlerweile fühle ich mich schon gut aufgenommen. Und mit zwei Mitarbeitern, die auch immer im Physiotherapieraum sind, albern wir auch schon was rum und verstehen uns echt gut. Auch mit unserer Chefin läuft's prima. Die ist entgegen der Beschreibungen der vorherigen Freiwilligen echt nett. Sie hat mir sogar einen Roller besorgt (dazu gibt es bald mehr und ein Foto dazu im nächsten Blogeintrag) und hilft uns, wo sie nur kann.


Mein normaler Arbeitstag sind folgendermaßen aus: Gegen halb 9 geht's los und wir starten mit einer Runde Physiotherapie mit Spielen und Rumalbern. Danach heißt es um 10 Uhr Essenszeit für die Kinder. Dann geht es ran ans Füttern und danach werden sie ins Bett gebracht. Gegen 11 essen wir mit den anderen Mitarbeitern Mittag. Das Essen ist jetzt nicht das beste, aber ganz okay. Es gibt immer eine kleine Portion Reis mit 3 oder 4 kleinen Stückchen Fleisch und etwas Gemüse und einer kleinen Suppe. Anschließend haben wir bis 14 Uhr Mittagspause, in der ich meistens was Vietnamesische lerne, lese oder auch ein Ründchen schlafe. Danach kriegen die Kinder was Milch und es startet eine zweite Runde. Also wieder Physiotherapie, füttern, ins Bett bringen. Gegen halb 5 machen wir uns dann auf den Heimweg.


Jeden Dienstag fahren wir mit fünf Kindern in eine internationale Schule und dort kommen dann immer fünf Kinder von dieser Schule, um mit ihnen zusammen zu spielen. Ich finde das eine sehr gute Aktion, da dann sowohl die Kinder der Schule lernen, mit Kindern mit Behinderung umzugehen, als auch die Kinder mit Behinderung mal mit anderen Kindern in Kontakt kommen.


 Nur Physiotherapie und irgendwelche Übungen wären ja langweilig, also darf der Spaß nicht fehlen! Wir albern richtig oft mit den Kindern rum und es ist immer echt süß, wie sehr sie sich dann freuen und lachen. Auf dem letzten Bild sitze ich zum Beispiel nur auf einem Gymnastikball und hüpfe ein bisschen durch die Gegen mit Vy und sie geht richtig ab! Mein Gesichtsausdruck ist nicht der tollste auf dem Bild, aber das soll nicht davon ablenken, dass mir die Arbeit echt Spaß macht!
Man baut immer mehr eine Bindung zu den Kindern auf und lernt sie immer mehr kennen. Ich habe sie schon richtig ins Herz geschlossen und kann mir gut vorstellen, dass es echt schwer wird, sie nach einem Jahr zu verlassen. Die sind so süß alle und ich freu mich immer so, wenn sie mit einer Umarmung, einem kleines Küsschen oder einfach nur einem Lachen zeigen, dass sie froh sind, dass wir da sind!
Also ich bin rundum zufrieden mit meiner Arbeit und echt froh, hier zu sein!