Dienstag, 8. April 2014

Die Tempel von Angkor


Natürlich durfte auf unserer Reise durch Kambodscha das Wahrzeichen des Landes nicht fehlen. Es ist ja auch überall zu finden, wie zum Beispiel auf der Flaggen oder den Geldscheinen. Da muss man sich das doch auch mal in echt angucken :)
Und ich dachte mir, dass wir heute mal eine kleine Geschichtsstunde machen, damit ihr auch ein bisschen mehr darüber erfahrt :)
Also los gehts:

Ab dem 8. Jahrhundert gelang es den Menschen in dem in der Nähe von Siem Reap die ersten Bewässerungsanlagen und Stauseen zu errichten, sodass es erstmals möglich war mehrmals im Jahr Reis zu ernten. Dies wiederum führte zu einem Nahrungsüberschuss und letztendlich brachte es dem Khmer-Reich großes Reichtum. Dadurch wurde diese Region zu einem regionalen Machtzentrum und es konnten größere Städte errichtet werden.
Als eigentlicher Gründer des Khmer-Reiches von Angkor gilt dann Indravarman der erste . Denn er konnte ohne Kriege das Land vergrößern und ließ den ersten Tempel in Angkor um 880 errichten.
Ab dieser Zeit wurden immer mehr Städte und Tempel unter der Herrschaft verschiedenster Könige erbaut. In der Blütezeit lebten 1 Millionen Menschen in diesem größer als 200 quadratkilometer großem Gebiet.
Nach dem Sturz von König Jayavarman dem siebten (ca. um 1200) fing das Reich jedoch langsam an zu bröckeln. Denn es ließ sich kein gleichwertiger König mehr finden und im Westen gründeten die Thai ihr eigenes Königreich und verdrängten so mehr und mehr die Khmer, die Einwohner Kambodschas. Zusätzlich gewann Phnom Penh immer mehr an Interesse, da es durch den Mekong und den Tonle Sap See einen Zugang zum Meer hatte und auch dort fruchtbares Land in der Umgebung zu finden war. Im 15. Jahrhundert wurde Angkor dann von Phnom Penh als Hauptstadt abgelöst und somit hatte Angkor kaum noch eine Bedeutung und ging sozusagen unter.
Allerdings muss man dazu sagen, dass das Gebiet nie völlig verlassen und vergessen war. Das ist nur ein Mythos. Doch die wenigen Leute, die dort noch lebten, kümmerten sich einfach nicht um den Zustand der Tempel, sodass sie immer weiter zerfielen.
Wieder entdeckt wurden die Tempel dann durch die Franzosen, so sagt man. Doch schon vorher im 16. Jahrhundert erreichten portugiesische Missionare die Regionen und fanden die alten, versteckten Ruinen. Von der Entdeckung wurde dann in Europa berichtet und somit begannen die Restaurationsarbeiten. 
Auch die Bonner Universität hilft bei den Restaurationsarbeiten eines Tempels. Mittlerweile hat man schon 1000 Heiligtümer und Tempel wieder entdeckt.

So jetzt aber erstmal genug von der Geschichte. Jetzt dürft ihr euch bei ein paar Bildern und Eindrücken erholen, als kleine Belohnung sozusagen :)




















Ich muss sagen, dass mich der erste Eindruck von Angkor mich gar nicht so umgehauen hat, wie erwartet. Denn wir hatten davor in Battambang auch schon einen richtig schönen Tempel gesehen, der sogar fast menschenleer war. Und in Angkor war es dann natürlich super touristisch, voll und auch super heiß, sodass man das gar nicht so genießen konnte. Wir haben am ersten Tag eine Tour gebucht, wodurch man auch von Ort zu Ort geschickt wurde und das war wirklich anstrengend. Am zweiten Tag allerdings sind wir dann auf eigene Faust durch das Gebiet mit einem Tuktuk gefahren und haben auch eher die kleineren Tempel besichtigt, wo dann nicht mehr so viel los war. Dadurch ist mir erst aufgefallen, wie erstaunlich das ist, dass dort mitten im Dschungel so viele Tempel auf einem Fleck sind. Auf den ersten Blick erscheinen sie recht ähnlich, doch letztendlich hat jeder seine eigene Note. Das fand ich schon sehr beeindruckend. 
Es war auch jeden Fall eine Reise wert!

Mittwoch, 2. April 2014

Bangkok und Kambodscha Teil 1

Mitte Februar war es dann endlich soweit und Christian ist mich besuchen gekommen. Zusammen haben wir eine superschöne und erlebnisreiche Reise gehabt. Gestartet sind wir in Bangkok!


 Am Anfang waren wir uns nicht ganz sicher, ob wir Bangkok wirklich machen sollen wegen der politischen Lage dort. Aber von den Protesten dort hat man gar nicht so viel mitbekommen. Im Regierungsviertel waren natürlich schon ziemlich viele Protestanten versammelt und haben dort Straßen etc. blockiert. Einige Bereiche waren auch, so wie auf dem Bild, mit Stacheldrahtzaun abgesperrt. Aber alles in allem war es sehr friedlich.






Den Königspalast, die Hauptattraktion schlechthin, haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Das war schon echt prunkvoll mit den ganzen Statuen, Figuren und Ornamenten. Besonders schön war es, als dann abends die Sonne dort unterging.


Ansonsten sind wir viel einfach durch die Stadt gelaufen oder mit dem Boot gefahren und haben die Eindrücke auf uns einprasseln lassen. Von lauten, überfüllten, dreckigen Straßen bis zu ruhigen, sauberen Gässchen war eigentlich alles dabei!

Von Bangkok wollten wir dann mit dem Bus die Grenze zu Kamboscha überqueren. Und auch das war eine Erfahrung wert. Denn die Beamten dort sind einfach super korrupt. Zuerst kam ein Schlepper bei uns an und wollte unsere Pässe mitnehmen, um ein Visum für 50 Dollar zu holen, damit wir direkt durch die Grenzkontrollen fahren können, da wir angeblich ein VIPbus wären. Zum Glück waren noch zwei andere Touristen mit in unserem Bus, die wussten, dass das Visum normalerweise nur 20 Dollar kostet. Und so konnten wir uns durchsetzten und unser Visum selber an der Grenze direkt holen. Aber auch dort ging es mit der Korruption weiter. Erstmal wollten sie dort noch irgendwelche Zusatzgelder, aber wenn man die nicht bezahlt hat, hat man auch sein Visum bekommen. Nur das musste man erstmal wissen. Und ein Reiseleiter kam zum Beispiel irgendwann an und hat seine Reisegruppe aus der Schlange gezogen. Denn er hatte sich einen Beamten organisiert, der für einen kleinen Aufpreis ihnen direkt die Stempel in den Pass gedrückt hat. Also Christian und ich waren echt froh, als wir unser Visum nach zwei Stunden endlich hatten und diesen Ort verlassen durften! :)


In Battambang dann abends angekommen, sind wir noch in Aufführung eines Nachwuchszirkus gegangen, der von einer NGO geleitet wird. Nicht nur, dass das für mich einfach super schön war, weil ich ja selber in Deutschland Zirkus gemacht habe. Nein, die Jugendlichen hatten auch schon echt was drauf und haben Höchstleistungen gezeigt.


Wir hatten auch noch das Glück, dass gerade eine Trommelgruppe aus Madagaskar auf Rundreise in Kambodscha war und sie an dem Abend gespielt haben. Da wurde getrommelt, getanzt und gesungen ohne Ende. Und mit so viel Elan und Freude, dass ich echt Lust hatte einfach mitzumachen :)


Obwohl Battambang die zweitgrößte Stadt Kambodschas ist, war es eine echt gemütliche Stadt und es war nicht sonderlich viel los. Um 10 Uhr abends wurden dort schon die Bürgersteige eingeklappt, aber zum Entspannen war es optimal. Besonders gemütlich wurde es dann, als der Strom eines Abends ausgefallen ist und wir dann bei einem "candle light dinner" speisen durften :)




In Battambang sind wir auch mit dem typischen "Bambootrain" gefahren, der vor allem früher als Fortbewegungsmittel genutzt wurde. Da die Schienen hauptsächlich für den normalen Zugverkehr waren, musste eine einfache günstige Lösung her, die man schnell auf und abbauen konnte und so sind diese kleinen "Züge" entstanden.


Sonst haben wir noch eine Tuktukfahrt übers Land gemacht und sind zu Tempeln, Bergen etc. gefahren. Das schönste war eigentlich einfach nur aus dem Tuktuk zu gucken und das Landschaft und das Landleben auf sich einwirken zu lassen. Dabei sind auch wieder richtig schöne Bilder entstanden.








Von Battambang sind wir dann mit dem Boot acht Stunden nach Siem Reap getuckert. Wirklich angenehm konnte man die Fahrt nicht nennen, da es ein sehr kleines Boot mit nur einfachen Bänken ohne wirkliche Lehne war. Aber eine Erfahrung war es auf jeden Fall wert! Wir hatten einen echt spannenden Einblick in das Leben der Leute an, auf und in dem Wasser.





Also wer denkt, dass ein Fluss nur zum Angeln, Boot fahren und schönen Spaziergängen gut ist, der liegt auf jeden Fall falsch, kann ich euch sagen. In Kambodscha dient er auch als Waschbecken zum Beispiel fürs Zähne putzen, als Waschmaschine, als Dusche, als Toilette, als Mülleimer, als Nahrungsquelle oder auch einfach nur als Spielplatz! Also es ist echt erstaunlich für was alles ein und dasselbe Wasser genutzt werden kann. Wobei ich mir nicht so sicher bin, ob ich mir gerne mit dem Wasser, in das ich gerade vorher erst reingepinkelt habe, gerne die Zähne putzen würde! Aber die Menschen, die dort leben, haben eigentlich keine andere Wahl. Manchmal war es schon erschreckend zu sehen, in welcher Armut sie leben. Aber ich fand es bemerkenswert, wie fröhlich und zufrieden sie doch wirkten.





Und so sahen dann die Behausungen aus. Als wir mit dem Boot durch die schwimmenden Städte gefahren sind, wurde man überall freundlich mit einem Winken und einem "Hello" begrüßt. 
Ich winke jetzt auch noch mal euch allen aus Vietnam mit schönen Grüßen und im nächsten Blogeintrag geht es dann weiter mit unseren Reiseerlebnissen :)