Montag, 28. Oktober 2013

Cu Chi Tunnel


So ihr lieben Leute! Jetzt kommt ein bisschen Geschichte! Dieses Wochenende war ich nämlich in den Cu Chi Tunneln. Das ist ein ca. 200 km langes Tunnelsystem, welches von den Vietnamesen erbaut wurde. Es diente dazu, sich während des Vietnamkrieges von 1960-1975 zu verstecken, aber auch, um aus dem Nichts anzugreifen. 


So sahen die vietnamesische Partisanen, die Vietcong, die dort lebten, ungefähr aus. Vietnam war seit 1954 geteilt und die Vietcong kämpften im Süden Vietnams für das kommunistisch geführte Nordvietnam und für die Wiedervereinigung. Somit führten sie einen Krieg gegen die USA, die Südvietnam unterstütze. Das Problem allerdings war, dass sie genauso aussahen, wie die Arbeiter auf den Feldern. Dadurch wussten die Amerikaner nicht genau, gegen wen sie wirklich kämpfen müssen. Und es wurde fast überall gegen jeden gekämpft.


Ihre Kleidung haben sie selber gemacht. Die Schuhe oben auf dem Bild sind zum Beispiel aus alten Reifen hergestellt worden, wie man auf diesem Bild gut sehen kann.



Im Allgemeinen haben die Vietnamesen viel wieder verwertet. So haben sie zum Beispiel altes Metall gesammelt, da dies kaum als Rohstoff vorhanden war. Zusätzlich sammelten sie nicht explodierte Bomben. Diese wurden dann aufgesägt, damit das Pulver wiederverwertet werden konnte. Ein sehr gefährlicher Job. Aber daraus wurden dann eigene Waffen gebaut, wie zum Bespiel auf diesem Bild.


Ihr Tunnelsystem wurde durch verschieden Fallen geschützt. Die Fallen waren gut versteckt. Wenn man auf sie drauf trat, klappte der Deckel um und man fiel auf spitze Eisenstangen oder Eisenstangen bohrten sich von rechts und links in den Körper.


So konnte man dann in die Tunnel gelangen. Es gab nur ein winzig kleines Loch im Boden und eigentlich lagen immer noch Blätter auf dem Deckel, damit das Tunnelsystem gut getarnt blieb.


Das kleine Loch dort unten diente als Luftzufuhr. Allerdings waren diese Löcher auch gefährlich, da die Amerikaner Hunde einsetzten, die den Geruch der Tunnel bzw. der Vietnamesen aufspüren sollten. Und das ging an diesen Stellen natürlich besonders gut. Deswegen rieben die Vietcong Chili und Pfeffer um die Löcher, um den Geruch zu vertreiben und die Hundenasen zu täuschen. Später verwendeten sie auch amerikanische Kleidung oder Schuhe, die sie gefunden hatten und reiben den Geruch an die Luftlöcher. Dadurch stuften die Hunde den Geruch nicht als fremd, sondern bekannt ein. Ganz schön clever!


Und so sieht das dann aus, wenn man in die Tunnel reinguckt. Ziemlich eng. Die Tunnel sind ungefähr 80 cm. hoch und 60 cm. breit. Sie wurden komplett durch Handarbeit geschaffen. Pro Tag konnte man mit drei bis vier Arbeiten ungefähr 2-3 Meter neuen Tunnel graben. Letztendlich entstand eine Tunnelanlage mit 3 Etage, in denen vor allem tagsüber gelebt wurde. Auch Räume, wie Küchen, Munitionslager, Krankenstationen etc., konnte man dort finden. Das Tunnelsystem war so stabil, dass selbst Panzer mit mehr als 4 Tonnen es nicht zerstören konnten, wenn sie darüber gefahren sind. Und auch Beflutungen, Bombardements und Giftgasattacken hielt der Tunnel stand, da er so tief und ausgedehnt war. Das gefährlichste für die Vietcongs waren eigentlich die giftigen Tiere dort und die Hitze.


Ich kann euch sagen, gemütlich war es da unten echt gar nicht. Zwar wurden einige Tunnel etwas für Touristen geweitet, aber ich habe natürlich auch den originalen Tunnelgang ausprobiert. Die 50 Meter waren echt anstrengend. Man kann nur so kniend laufen, wie auf dem Bild und nach einer Weile tun alles dann ganz schön weh. Zusätzlich ist es richtig stickig und heißt dort drinnen. Am Ende ist der Schweiß einfach nur noch gelaufen. Aber es war auf jeden Fall mal eine besondere Erfahrung und ich war echt beeindruckt, was die Vietcong alles auf die Beine gestellt haben.

Letztendlich nahm Nordvietnam 1975 dann Saigon wieder ein und somit endete der Vietnamkrieg. Die Kommunisten hatten gewonnen und Vietnam wurde zwangsvereint.
Das war jetzt nur so ein ganz grober Einblick in die Geschichte und mehr über das Tunnelsystem. Wer eine gute Zusammenfassung des Krieges lesen will, schaut vielleicht hier mal vorbei: http://www.bpb.de/internationales/amerika/usa/10620/vietnamkrieg?p=all

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Verkehr

Also wie ich schon erwähnt habe, ist hier der Verkehr deutlich chaotischer und es sind auch deutlich mehr Menschen unterwegs. Fast alle eigentlich mit dem Roller.


Gefühlt fährt hier jeder wie er will. An den Ampeln wird immer angezeigt, wie lange noch grün bzw. rot ist. Aber das heißt nur so viel, dass man wenn es gerade rot geworden ist noch fahren darf und wenn man auf grün wartet, man spätestens 3 Sekunden vorher losfährt. Dadurch sieht es häufig mal so aus, wie auf diesem Bild hier, wenn man losfährt. Und abbiegen geht eigentlich immer, auch wenn rot ist.



In der Rushhour (so gegen 6) ist es echt kaum auszuhalten. Das wird dann richtig stickig und warm in der ganzen Masse an Motorrädern. Deswegen habe ich mir auch schon einen Mundschutz gekauft, den hier fast alle haben. Wirklich viel bringt er nicht, aber man kriegt wenigstens ein bisschen besser Luft.


Und überall sieht man dann die Roller stehen. Das ist vor der Uni, an der die anderen Freiwilligen arbeiten und wir unseren Vietnamesischkurs haben.


Aber die Roller werden auch immer bewacht. Vor jedem Geschäft, vor dem Roller abgestellt werden steht so ein Wachmann in blauer Uniform.


Es kann auch sein, dass einem ein Roller als Geisterfahrer entgegenkommt, aber das ist eher normal. Dann wird halt ganz viel gehupt, was so oder so hier jeder zu jedem Zeitpunkt tut, sodass man gar nicht weiß, von wem es dann kommt. Ach und Bürgersteige gibt es auch nicht viele, wie man auf dem Bild gut sieht. Die Frau ist übrigens meiner Meinung nach relativ traditionell gekleidet. Meist sind Oberteil und Unterteil aus ein und dem selben Stoff und auch der Hut ist hier sehr typisch.


Man transportiert alles auf seinem Roller oder Fahrrad. Manchmal frag ich mich echt, wie die dann noch fahren können. Hier könnte man richtig gut so eine Fotostrecke machen von den verschieden Rollerfahrern und was sie transportieren. Sogar ganze Familien (also bis zu 4 Leute) fahren auf nur einem Roller. Auch mit Baby, wovor ich richtig Angst hätte.


Und so entspannt man dann auf dem Roller. Ich hab sogar schon welche gesehen, die darauf geschlafen haben!

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Mekongdelta


Obwohl ich erst etwas weniger als einen Monat hier bin, haben wir schon die erste Reise gemacht. Und  zwar in das größte Delta der Welt, das Mekongdelta. Da es unsere erste Reise war, haben wir uns für eine "guided tour" entschieden. Zwar war es dadurch natürlich recht touristisch und man hat vielleicht einige kleine ruhigere Ecken nicht gesehen, aber für den Anfang war es echt genial. Und was will man schon sagen bei 30 Euro für 3 Tage mit Transport, Unterkunft, Touren, Attraktionen etc. Also das war echt unschlagbar. Es war auch sehr schön, mal nicht in der Stadt zu sein, da Ho Chi Minh echt eine riesige Stadt ist und man hier nicht so schnell rauskommt. Naja das Wochenende hieß es dann mit dem Schiff durch die Gegend zu tuckern und einfach so viel mitnehmen, wie man kann. Wir waren in vielen verschiedenen Städten, wie zum Beispiel Can Tho oder auch an der Grenze zu Kambodia in Chau Doc. Wir haben Bananenwein getrunken, frisches Obst von hier gegessen, traditioneller Musik gelauscht und zugeguckt wie Dinge, wie Kokusnussbonbons hergestellt werden. Aber ich glaube ich lass einfach hauptsächlich die Bilder sprechen, dann könnt ihr euch vielleicht ein bisschen mehr drunter vorstellen, als nur irgendwelche Namen und Attraktionen :)


Sobald man aus der Stadt rausfährt, sind überall Reisfelder zu sehen. Wenn ich mich richtig erinnere ist Vietnam mittlerweile der zweitgrößte Reisexporteur. Ich finde das saftige Grün der Felder einfach beeindruckend.


Das waren so die ersten Eindrücke vom Mekongdelta, die ich gemacht habe. Einfach nur schön!

Die drei Bilder sind von den Floating Markets. Das bedeutet, dass auf den Wasser Handel betrieben wird, vor allem mit Obst und Gemüse. Leider waren wir etwas spät, sodass fast mehr Touristen dort waren, als normale Schiffe, die dort verkaufen. Denn der Markt fängt immer schon um 4 morgens in der Frühe an.


Oh ja, das hat ganz schön Überwindung gekostet. Aber ich hab es überlebt und es war schon sehr cool! Wir hatten es mit ganz schön gefährlichen Tieren zu tun, denn wir waren zusätzlich noch auf einer Krokodilfarm. Wirklich gefährlich war es aber nicht, da es immer nur gezüchtete Tiere waren.



Genauso wie dieser Wasserbüffel extra für die Touristen angeleint war. Das war auch das einzige, was mir nicht gefallen hat. Vieles war halt extra für die Touristen hergerichtet und man hat nicht darauf geachtet, wie es zum Beispiel den Tieren dabei geht. 



Am besten bewegt man sich mit dem Boot im Mekongdelta, denn fast überall wo man hinsieht, ist Wasser. Leider etwas braun, aber ich habe trotzdem Leute darin baden sehen.


Ein paar schöne Sonnenauf- bzw. Untergänge



In der Nähe der Grenze zu Kambodia haben wir einen Tempel besucht. Das war echt beeindruckend ruhig und entspannend. Obwohl man nur durch den Tempel gelaufen ist und sich umgeguckt hat, hatte ich das Gefühl, dass ich schon etwas gelassener bin. Ich glaube es wär mal spannend ein Wochenende dort zu verbringen

Und zum Schluss einfach so noch ein paar Bilder mit ganz lieben Grüßen aus Vietnam :)